Nordfrankreich

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Wie ihr vielleicht bereits auf www.kachen.lu gelesen habt, waren wir Ende August für eine Woche im Norden Frankreichs.

Eine Woche lang haben wir uns ausschließlich von frischen selbstgefangenen Meeresfrüchten ernährt. Wir waren im Paradies der sogenannten Gezeitenfischerei oder der Zu-Fuß-Fischerei.

Wer hier erfolgreich sein will, muss jedoch einiges an Grundwissen mitbringen und das nötige Material haben. In diesem Post geben wir euch einige Tipps, wie man Meeresfrüche fangen kann, wie man sie lecker zubereitet und wie man sie richtig isst.

Voerst jedoch einige Fotos, durch die euch sicherlich das Wasser im Mund zusammenläuft!

 

Tipps zum Meeresfrüche fangen:

  • Miesmuscheln selbst pflücken : Wenn man Miesmuscheln pflücken will, sollte man sich zuerst informieren, ob diese überhaupt erlaubt sind zu pflücken. Es ist zu empfehlen, nur die großen Miesmuscheln zu pflücken. Man kann sie ganz einfach mit einem Stein und ein wenig Meereswasser säubern. Für ein einfaches Miesmuschel Rezept einfach kleingeschnittenen Knoblauch, ein paar Scheiben Karotten und etwas Poree sowie etwas Olivenöl andünsten. Hierzu gibt man etwas Weißwein und dann die Miesmuscheln. Wenn die Miesmuscheln sich geöffnet haben (nach ca. 10 Minuten),  sind sie fertig. Miesmuscheln, die danach noch geschlossen sind, dürfen nicht gegessen werden.
  • Sandgarnelen fischen : Sandgarnelen (Crevettes grises) ziehen mit dem Ebbestrom wieder zurück ins tiefe Wasser. Wenn man mit einem breiten Netz  durch den Sand drückt, springen die Garnelen, die im Sand sitzen, ins Netz. Die winzigen Garnelen kann man entweder gekocht und geschält essen oder sie mit der Schale fein mixen und Garnelen-Kroketten machen.
  • Meeresschnecken (Bigorneau) sammeln : Meeresschnecken gelten als echte Delikatessen. Man findet sie bei Ebbe vor allem auf oder unter den Steinen. Die Schnecken werden in einem kochenden Topf für ungefähr 15 Minuten mit viel Salz gekocht. Zum Essen benötigt man kleine Spießchen, um die Schnecken herauszuziehen.
  • Tourteau, Etrille, Araignée & Homard : Wie ihr diese Krebstiere fangen könnt, ist etwas schwerer zu erklären. Diese Tierchen müssen leider mit der Hand gefangen werden und dafür muss man schon etwas Mut haben. Am besten zieht man gute Handschuhe an, denn die Krebse wehren sich mit ihren Scheren. Taschenkrebse leben auf Felsen, in Felsspalten und in kleinen Höhlen. Falls man es sich leichter machen will, kann man auch eine Korbreuse aussetzen, also einen Falle aus Drahtgeflecht, in die die Krebse eindringen, um an einen Köder zu kommen. Eine Korbkreuse muss allerdings angemeldet und registriert sein. Das Fleisch der Beine und Scheren ist ein besonderes Geschmackserlebnis.
  • Garnelen (Bouquets) : Die auf französisch genannten Bouquets findet man vor allem nachts zwischen kleinen felsigen Hügeln und zwischen den Algen. Zur Ausrüstung gehört eine Kopftaschenlampe, zwei Netze und viel Geduld. Durch die Taschenlampe leuchten die Augen der Garnelen hell auf. Man muss sehr langsam mit dem Netz von hinten und vorne an die Garnele rangehen, denn die kleinen Tierchen sind sehr schreckhaft. Garnelen werden ebenso wie Sandgarnelen im heißen Wasser gekocht und können nach dem Schälen verzehrt werden.

 

Die Gezeitenfischerei oder der Zu-Fuß-Fischerei kann leider nur bei großer Ebbe stattfinden. Im Internet findet man einige gute Kalender, wann die nächsten Ebben stattfinden. Falls ihr noch Fragen habt zum Fangen, Essen oder Zubereiten, könnt ihr euch gerne bei uns melden.

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