Mailand

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Mailand ist reich an historischen Bauten, kulinarisch vielfältig und natürlich DIE Modehauptstadt Europas. In der zweitgrössten Stadt Italiens lässt sich viel entdecken. Der Stadtkern ist größer als wir gedacht hatten, gutes Schuhwerk muss also unbedingt mit ins Gepäck.

Wer denkt, eine Modehauptstadt ist eine schönere Stadt als andere, der irrt sich. Mailand ist groß, laut und nicht so sauber.  Nach einem Artikel, der auf www.welt.de erschienen ist, gilt Mailand für viele als hässlich, die Leute als unfreundlich und gehetzt. Dies können wie leider nur bestätigen. Wir hätten uns eine „typisch“ italienische Stadt erwartet, doch Mailand entspricht so gar nicht dieser Erwartung.

Trotzdem solltet ihr Euch nach Mailand trauen, denn die Stadt hat auch schöne Ecken – die man jedoch etwas suchen muss. An Sehenswürdigkeiten haben wir einige Hightlights herausgeschrieben, die man unbedingt gesehen haben sollte:

  • La vigna di Leonardo (Da Vinci’s Garten). Für 10 Euro kann man Da Vinci’s kleines Weingut besuchen. Der Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Leonardo Da Vinci hat dieses Weingut 1498 von Ludovico Sforza, Herzog von Mailand geschenkt bekommen. Durch das Anwesen wird man mit einem Audioguide in mehreren Sprachen geführt. Viele schöne alte Malereien lassen sich dort bewundern. Die Tour durch die Casa degli Atellani und den Weingarten mitten in der Stadt kann man gut mit einem Glas Wein abschließen. Ein idyllischer Besuch, der sehr entspannt 🙂
  • Bar Luce. Wer sich mit den Filmen von Wes Anderson auskennt, der sollte unbedingt der Bar Luce in der Fondazione Prada einen Besuch abstatten. Hier gibt es Cocktails, Eis und vieles mehr. Das Interior wurde von Wes Anderson höchstpersönlich designt und ausgestattet. Die Bar liegt zwar ausserhalb des Stadtkerns, aber der weite Fussweg lohnt sich. Ausserdem sind die Kellner sehr nett und die Cocktails super lecker. Die Fondazione Prada beinhaltet eine Fashion- und Kunstuniversität, was man natürlich auch am Publikum merkt 🙂  Ein toller Ort, der perfekt zu unserer Vorstellung von der Modehauptstadt Mailand passt. Webseite 
  • Navigli. Das hippe Viertel liegt südlich vom Stadtkern. Zwei Kanäle fließen durch das Viertel, das vor allem bei den jungen Einheimischen sowie Zuwanderern und Touristen  beliebt ist. Kleine Läden, Restaurants und Bars reihen sich am Wasser aneinander. Am Abend kann man dort, wenn man früh genug dran ist, den Aperitivo genießen, später wird es dann aber ziemlich voll.
  • Das berühmte „Letzte Abendmahl“. Wer das „The last supper“ im Original von Da Vinci sehen will, sollte sich sehr früh bereits Tickets besorgen. Leider waren wir zu spät dran, also steht das berühmteste Gemälde von Da Vinci nächstes Mal auf der To-Do-Liste 🙂

 

Von der klassischen Eisdiele über hippe Cafés bis hin zu teuren Sternerestaurants werden Gourmetliebhaber in Mailand gut verwöhnt. Focaccia, Risotto, Pasta, Eis und natürlich der italienische Espresso – in Mailand genießt man viel und mit Liebe zum Essen.

Unsere kulinarischen Tipps:

Etwas, was man über die milanesische Esskultur wissen muss, ist, dass es immer mehrere Gänge gibt. Mittags reicht eigentlich eine Kleinigkeit, denn Abends gibt es reichlich zu essen. Man beginnt gegen 19 Uhr mit dem Aperitivo in einer Bar. Meistens gibt es zum Cocktail oder Wein gleich ein Buffet mit Häppchen und Salaten dazu. Danach im Restaurant kann man sich dann die Vorspeise sparen. Die Italiener nehmen es einem jedoch übel, wenn man auch noch die zweite Vorspeise weglässt, also wählt man ein Primo und ein Secundo aus. Das Primo enthält meist Kohlenhydrate und ist zum Beispiel Pasta oder Gnocchi. Das Secundo ist ein Fleisch- oder Fischgericht, meist ohne weitere kohlenhydratlastige Beilage. Wer noch Platz hat, gönnt sich noch ein Dessert. Wir verraten euch, wo es uns am besten geschmeckt hat:

Un posto a Milano (zum Lunch)
Cucina Bar e Foreseria in Casine Cuccagna
Dieses nette Lokal ist ein wahrer Insider-Tipp. Das Lokal liegt versteckt in einem Hinterhof in einem ehemaligen Bauernhof. Eine grüne Oase mitten in der Stadt! Un posto a Milano ist ein perfekter Ort, um eine Erfrischung zu sich zu nehmen oder mittags zum Lunch. Ein tolles drei-Gänge Lunch-Menü gibt es für circa 25€ und dazu gibt es ein Glas Wein, Tafelwasser sowie frische Focaccia mit Olivenöl. Unbedingt einen Tisch im Restaurant reservieren, draußen gibt es nur was von der kleinen Karte.

via Cuccagna 2 angolo via Muratori
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Ammu Cannoli Espressi Siciliani (Dessert am Nachmittag)
Hier gibt es die besten Cannoli. Cannolo ist ein mit Creme gefülltes Gebäck, das ursprünglich aus Sizilien kommt. Eine frittierte Teigrolle wird mit einer süßen Füllung aus Ricotta und anderen Zutaten gefüllt. Die Cannoli werden dann mit Schokoflöckchen, Pistazien, kandierten Kirschen oder Orangen und schließlich noch Puderzucker bestreut. Cannoli gibt es beim Cannoli Espressi Siciliani in 3 verschiedenen Größen. „Cannolo“ heißt übersetzt „kleines Rohr“. Der nette Italiener auf dem Foto hat uns das Geheimrezept seiner Cannoli verraten: im Teig der Cannoli ist etwas Kakaopulver – das entzieht der Creme etwas die Süße und somit harmoniert beides perfekt.

Corso Magenta, 22 und Corso Garibaldi, 84
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Savini (was Süßes am Nachmittag)
Mitten im Zentrum und direkt am Dom, in der prunkvollen Galleria Vittorio Emanuele II,  gibt es eine sehr leckere Eisdiele. Wir dachten zuerst, dass das Eis auf Grund der Lage sicherlich super teuer sein wird, aber es hielt sich schlussendlich in Grenzen und es war sogar günstiger und leckerer als das Eis von Gelaterias außerhalb des Stadtkerns. Das Lokal bietet viele Sorten an, unter anderem „Uva Fragola“, eine Erdbeertraube (violett). Die Eisdiele gehört zum Ristorante Savini, das es seit 1867 gibt.

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Cioccolat italiani (Lunch oder nachmittags)
Das Cioccolat italiani ist perfekt fürs Lunch oder für die kleine Nachmittagspause mit Kaffee, Crêpe oder Espresso. Die Salate und befüllte Sandwiches sahen sehr lecker aus und auch ein Brunch-Menü wurde angeboten.

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Mieru Mieru (für Abends) 

Dieses gemütliche, wenn auch spartanisch eingerichtete Fischrestaurant liegt im Stadtteil Navigli. Auf der Speisekarte findet man frische Meeresfrüchte für jeden Geschmack. Service und Beratung bei der Essensauswahl war hervorragend. Sehr zu empfehlen ist das Probiermenü für 45€ mit mehreren Gängen. Wer sich etwas von der Karte auswählt, sollte darauf achten, dass manche Meeresfrüchte auf das Gewicht berechnet werden.

Via Magolfa, 14 20143 Milano
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Carlo et Camilla (für Abends) 

Dieses Restaurant bietet ein absolut ungewöhnliches Ambiente. Das stylische Restaurant ist in einem alten Fabrikgebäude und man sitzt mit anderen Gästen an einem langen weißen rustikalen Tisch. Das Essen ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber sehr originell. Ein Besuch lohnt sich nicht nur wegen der coolen Atmosphäre, sondern auch wegen des leckeren Essens. Ein mehrgängiges Menü bekommt man für circa 75€, auf Änderungswünsche ging der Service allerdings nur bedingt ein.

Segheria, Via G.Meda 24
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Wir freuen uns auf Kommentare und wünschen euch viel Spaß bei eurem nächsten Besuch in Mailand!